Korfu 2013
Im September verschlug es mich für eine Woche nach Korfu. Da
ich auch einige Bilder gemacht habe, will ich das als Anlass nehmen, Euch ein
paar Eindrücke vom Flug und von der Insel zu vermitteln.
Es war halb eins in der Nacht, als wir uns mit dem Auto nach
Hannover aufmachten. Eine wahrhaft unchristliche Zeit, doch Airline, Flugzeiten
und "Abenteuerfaktor" sprachen für den Flughafen Hannover und gegen
Hamburg. Ohne nun ausschweifend werden zu wollen, kann ich sagen, dass mir der
Hannoveraner Flughafen gut gefiel. Leicht angestaubt kam er daher mit seiner
runden Deckenverkleidung und den alten Leuchtschildern, die einem den Weg
weisen. Die Wege im Terminal C, wo wir für unseren TUIfly-Flug eincheckten
waren sehr kurz, was auch auf dem Rückflug sehr angenehm bei der Gepäckabholung
war. Leicht verstimmt war ich aber bei der Sicherheitskontrolle, wo im
Allgemeinen viele Handgepäckstücke öfters durchgeschoben wurden. Auch ich war
davon betroffen, denn meine Kamera wurde ein zweites Mal separat beleuchtet und
schließlich noch von einem kräftig gebautem älteren Herren mit einem
mysteriösen Gerät untersucht - ich vermute auf Sprengstoffreste. Irgendwann war
aber auch das durchgestanden und nach der Wartezeit am Gate begann gegen kurz
vor vier das Boarding für X3 5424 nach Korfu/Kerkyra. Schon wenig später an
Bord der D-AHFX wurde mir bewusst, was es beudetet, wenn ein Flugzeug „cold and
dark“ abgestellt wrd. Die Kabine war zwar hell erleuchtet, aber es war doch
ziemlich kalt in der Boeing 737-800, die vermutlich die Nacht auf der Position
verbracht hatte.
Gegen 04:40 erreichten wir die Startbahn 27R und hoben
danach in den dunklen aber klaren Nachthimmel über Niedersachsen ab. Im
Folgenden habe ich einige Bilder vom Morgengrauen/Sonnenaufgang und vom Anflug
auf die Runway 35 auf Korfu.
Nach der Ankunft wurden wir mit einem alten
Mercedes-Benz-Bus ins Hotel gefahren, der sich auch gut bei einer
Oldtimerparade gemacht hätte...
Mit einem Mietwagen erkundeten wir die Insel ein paar Tage
später. Allerdings ist es nicht unbedingt ein Vergnügen, auf Korfu mit dem Auto
zu fahren. Da ist zum einen die südeuropäische Mentalität mit der implizierten
Vorfahrt der Anderen, die gleichwohl für Autos, Roller und Fußgänger gilt. Zum
anderen sind viele Straßen aber in schlechtem Zustand, sodass auch so manche -
in den Karten als Hauptstraße ausgewiesene - kurvenreiche Straße mit
Schlaglöchern und Verengungen versehen ist, bei denen man nur hofft, keinem LKW
oder Bus von vorn zu begegnen. Andererseits liegt vielerorts Müll an den
Straßen, Müllkippen gibts auch an vielen Stellen, wo man sie nicht unbedingt
erwarten würde. Etwa auf dem Weg von Roda zum Hotel. Das soll jetzt aber nicht
darüber hinwegtäuschen, dass die Insel landschaftlich durchaus sehenswert ist -
auch wenn ich in den drei Tagen mit Auto nur einen Bruchteil von ihr gesehen
habe.
Kassiopi:
Hat man erst den steilen und kurvenreichen Weg nach Paleo
Parithia geschafft, erwartet einen der morbide Charme eines verlassenen Dorfes.
Doch hier haben sich bereits einige Tavernen angesiedelt, die in restaurierten
und erneuerten Gebäuden zum Beispiel leckeren Walnusskuchen servieren.
Unweit davon entfernt liegt der Canal d'Amour. Es heißt, wer
dort durchschwimmt, findet binnen drei Wochen seine/n Traumpartner/in. Vom
Wasser siehts wohl ganz interessant aus, vor Ort ist es aber unspektakulär, der
Strand dazu enttäuschend. Es zeigte sich allerdings an sämtlichen Ecken die ich
zu sehen bekam, dass die Strände sich nicht mit jenem messen können, der zu
unserem Hotel Mirabell gehörte.
Am Freitag folgte dann mein Ausflug
zum Flughafen. Samstag ging es dann in die absolut sehenswerte Altstadt
Korfus. Hier die Bilder in lockerer Reihenfolge:
Hier befand ich mich schon innerhalb der alten Festung, von
der man einen tollen Blick über die Stadt, die Insel und das benachbarte
Festland hat.
Vom Hotel im Norden der Insel hatte man zudem einen tollen
Blick Richtung Westen auf den Sonnenuntergang und Albanien - und somit auf eine
Außengrenze der EU. Zwischenzeitlich war ich sogar im albanischen Mobilfunknetz
drin...
Zum Schluss habe ich noch einige Bilder von der Abreise. Ich
hätte mich ja über eine Boeing mit dem Sky Interior gefreut, stattdessen
kam die bereits etwas abgerockte D-AHFS, einer der Albino-Flieger. Auch die D-AGWL von der neuen Germanwings war vor Ort.
Der Rückflug mit TUIfly war besonders nett - auch wenn die
Trulla vom Airport das mit dem Fensterplatz für mich nicht hinbekommen hatte...
Immerhin war es überhaupt kein Problem, als ich beim Boarding die
Flugbegleiterin um einen Besuch im Cockpit bat. Die beiden Piloten waren - wie
es mir bei dieser Airline schon öfter aufgefallen ist - sehr nett,
aufgeschlossen und beantworteten bereitwillig meine Fragen. Liebend gerne wäre
ich natürlich vorne mitgeflogen, aber das ist ja nicht mehr so leicht möglich.
Dafür erlebte ich etwas von den Pre-Flight-Vorbereitungen sowie das
Departure-Briefing, was auch schon sehr interessant war. Als sich dann die
Kabinenchefin vorne meldete mit den Worten "wir wären dann soweit",
bestieg ich meinen ungeliebten Gangplatz in der fünften Reihe.
Ich finde ja so ein Boeing 737-Cockpit wahnsinnig gemütlich.
Klar, es wirkt auf den ersten Blick etwas überladen, aber irgendwie kommt mehr
Feeling auf, als im Airbus - wenn man mal von den Dinosauriern A300 und A310
absieht.
Der Flug verlief ereignislos und ruhig. Die
Flugbegleiterinnen waren aber alle bestens gelaunt, fröhlich und scherzten mit
den Fluggästen. Die Landung war beeindruckend weich, man spürte nur ganz
leicht, wie das Hauptfahrwerk leicht versetzt auf der 27R aufsetzte.
Letzten Endes unterscheiden sich unsere deutschen
Ferienflieger nur in Kleinigkeiten, dennoch hat es mir bei TUIfly immer am
besten gefallen. Man bekommt zwar im Gegensatz zu Air Berlin weniger häufig ihr
neustes Fluggerät, aber dafür wird diese Airline ihrem Image als Ferienflieger
vollkommen gerecht. Ihr Slogan "Wir sprechen Deutsch, Englisch und
freundlich" ist zwar grammatikalisch bedenklich, inhaltlich aber
vollkommen zutreffend.
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